02.02.2021

Auszubildende der Pflege beweisen ihr Können auf einer Schulstation

Gar nicht so einfach plötzlich so viel Verantwortung zu haben. Das jedenfalls berichtet Frau Mannagottera, Auszubildende im 3. Lehrjahr an den Bamberger Akademien für Gesundheits- und Pflegeberufe, die Teil des Projektes „Schulstation“ ist.

Das haben die engagierten Lehrkräfte Frau Detsch, Frau Greinert und Frau Spönlein zusammen mit der Station der Neuroreha Phase C von Saludis ins Leben gerufen.

Zu Beginn, so erzählt Frau Mannagottera war sie zunächst überfordert, da die Abläufe auf Station noch neu waren, unklar war, wer welche Aufgaben hat und sie sich erstmal vor Ort zurecht finden musste.

Doch schon am nächsten Tag klappte es besser. Es erfolgten gute Absprachen im Team und die Pflegefachhelfer der Station waren eine wertvolle Unterstützung. 

 

Diese Unterstützung leisten natürlich auch die Fachkräfte im Hintergrund. Obwohl Frau Frommberger, die Stationsleitung, sagt sie sei „hier nur zur Deko“, können die Auszubildenden dennoch jederzeit mit Ihren Fragen und Anliegen kommen. Vor allem das Stellen und Kontrollieren der Medikamente oder die Arbeit am PC stellen für die Schülerinnen und Schüler im 3. Lehrjahr des Kurses der Generalistischen Pflegeausbildung noch eine Herausforderung dar, sagt Herr Corbie, der Praxisanleiter der Station. Allerdings ist er „krass positiv überrascht“, wie gut sich die Schülergruppe untereinander organisieren kann. Dass es im Arbeitsalltag auch dazu gehört Ordnung zu halten und auf die eigene Zeiteinteilung zu achten, sind aus seiner Sicht Dinge, die die Auszubildenden während des Projektes lernen können. 

Um das Gelernte wirken zu lassen, findet zu jedem Schichtende eine Reflexionrunde statt. Die Schülerinnen und Schüler besprechen, was gut lief und was man hätte anders machen müssen. Betreut wird die Runde von den Projektverantwortlichen aus der Berufsfachschule. Die Lehrkräfte haben im Vorfeld viel Arbeit geleistet, um das Projekt auch unter Corona-Bedingungen starten zu können. Seit einem knappen Jahr laufen die Vorbereitungen.

Alle Beteiligten mussten informiert und Details besprochen werden. Die Lehrkräfte hospitierten auf der Station, entwickelten ein Konzept und stellten den Auszubildenden alle wichtigen Informationen zur neurologisch-rehabilitativen Pflege und zum Stationsablauf zusammen. 

 

Zum Projektstart gab es einen Einführungstag, an dem alles auf Station gezeigt wurde und die Schülerinnen und Schüler noch mal praktische Übungen rund um die neurologische Rehabilitation durchführen konnten. Am Samstag begann der eigentliche Dienst. Im Frühdienst waren sechs Auszubildende eingeteilt, Eine hatte Zwischendienst und vier kamen zum Spätdienst. Auch die Zuteilung einer Leitungs- und einer stellvertretenden Leitungsfunktion unter den Schülern gehörte zum Konzept. Frau Detsch und Frau Spönlein hatten sich ebenfalls zum Dienst eingeteilt, um bei ersten Schwierigkeiten helfen zu können.

Dass die Schülerinnen und Schüler ihre Arbeit gut machen, haben schon die Patienten zurück gemeldet. Auch aus dem ärztlichen Team kam eine positive Reaktion. Und auch die eigentlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Station reagieren zugewandt auf das Projekt.

„Alle waren gespannt von Anfang an“, erzählt Frau Frommberger. Auch wenn es „immer mal wieder Stolpersteine gibt“, wie Frau Detsch bemerkt. Durch die verantwortungsvolle Arbeit auf Station erkennen die Berufsanfängerinnen und –anfänger, was alles zum täglichen Ablauf dazu gehört. Oder sie erfahren, wie wichtig ein Zeitplan ist, und dass „man auch mal etwas abgeben muss“, erinnert sich Herr Corbin. Seine Kollegin Frau Stretz ergänzt, dass sie den Auszubildenden wertvolle Tipps mit auf den Weg geben können, die ihren Einstieg im späteren Berufsalltag erleichtern werden. Die Hilfsbereitschaft untereinander beeindruckt beide. 


Die Auszubildende Frau Erhardt, die gerade ihren ersten Tag arbeitet, erzählt, dass erstmal alles ein bisschen hektisch war, aber sie jederzeit Fragen stellen kann und ihr von den Pflegefachkräften alles erklärt wird und sich alle für sie Zeit nehmen. Sie erlebt den Umgang mit dem PC noch als Herausforderung. Toll findet Frau Erhardt allerdings mal mit ihren Klassenkameraden zusammen arbeiten zu können und „es fühlt sich gut an die komplette Verantwortung übernehmen zu können“. Darauf hatte sie sich „riesig gefreut“.  


Eine Fortsetzung des Projektes könnten sich alle vorstellen, wobei der Wunsch besteht zukünftig zwei Wochen Zeit zu bekommen, damit alle Auszubildenden ausreichend Gelegenheit haben sich auszuprobieren. Am Abschlusstag werden alle Schülerinnen und Schüler, sowie die Projektverantwortlichen hinreichend darüber reflektieren, wie das Projekt in der kommenden Zeit ausgestaltet werden kann.

 

Auch Radio Bamberg war dabei und hat unter Anderem unsere Schüler und unseren Geschäftsführer Michael Springs interviewt.

Zum Beitrag kommt ihr hier :