Pflege- und Versorgungsforschung

Das Projekt Pflege- und Versorgungsforschung ist ein Unternehmensprojekt der Sozialstiftung Bamberg in enger Kooperation mit der Abteilung Nursing Development Center am Institut für Pflegewissenschaft und -praxis der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg, welches sektorenübergreifend die evidence-basierte Pflegepraxis fördern und sicherstellen soll.

Wesentliches Ziel

Den Pflegedienst der Sozialstiftung Bamberg auf die zukünftigen Versorgungsbedarfe der Gesellschaft vorbereiten und so eine bestmögliche Pflege- und Versorgungsqualität gewährleisten

Strategien

Die Pflegeausbildung auf akademischem Niveau anzubieten (DBFK 2016) bzw. die Akademisierung zu fördern und eine systematische Entwicklung der MitarbeiterInnen im Pflegedienst im Sinne eines differenzierten Skill- und Grademixes fördern

In enger Zusammenarbeit

Im Bereich der Pflegewissenschaft arbeiten die Sozialstiftung Bamberg und der wissenschaftliche Partner, die Paracelsus Medizinische Universität Salzburg (PMU), gemeinsam für die Entwicklung der Pflegepraxis auf Basis pflegewissenschaftlicher Entscheidungen. Es wird im Rahmen des Pflegeprozesses darauf hingewirkt und spezifische Aufgabenfelder und Einsatzbereiche für akademisiertes Pflegepersonal identifiziert

Evidence-based Nursing (EbN)

(Behrens & Langer, 2016)

 (…) die Integration der derzeit besten wissenschaftlichen Belege in die tägliche Pflegepraxis unter Einbezug theoretischen Wissens und der Erfahrungen der Pflegenden, der Vorstellungen des Patienten und der vorhandenen Ressourcen.

Die sechs Schritte von EbN:

  1. Auftragsklärung
  2. Fragestellung
  3. Literaturrecherche
  4. Kritische Beurteilung
  5. Implementierung und Adaption
  6. Evaluation
German Center for Evidence-based Nursing, 2019

"Um vermeidbares, sinnloses Leid ihrer Klienten auch tatsächlich zu vermeiden, müssen Pflegende zusammen mit anderen Berufen des Gesundheitswesens ihre pflegerischen Einzelfall-Entscheidungen in Kenntnis und kritischer Abwägung der jeweils bestabgesicherten Forschungsergebnisse treffen. Jede Verzögerung bei der Verbreitung neuen Wissens, jede Unklarheit über die Aussagekraft dieses Wissens kann vermeidbare Fehlorganisationen und andere Pflegefehler unnötig verlängern."

Praxisentwicklungsprojekte

Seit Juni 2018 werden in bestimmten Bereichen pflegewissenschaftliche Projekte umgesetzt.

Einzelne Aufgabenpakete wurden akademisiertem Pflegepersonal zugeteilt ohne den Skill- und Grademix auf Station zu verändern.

Die derzeitigen pflegewissenschaftlichen Projekte haben zum Ziel, das Konzept von Evidence-based Nursing umzusetzen und die Pflegepraxis für dieses zu sensibilisieren.

Mit dem Praxisentwicklungsprojekt der Modellstation, welches im Oktober 2019 startete, werden auf bestimmten Stationen bzw. Wohnbereichen in Zusammenarbeit mit den Leitungskräften und Pflegeteams mögliche Aufgaben und Tätigkeitsfelder des akademisierten Pflegefachpersonals (BachelorabsolventInnen) identifiziert, umgesetzt und evaluiert.

Die derzeitigen Projekte in der SSB:

  • Einbindung von Zugehörigen und von Menschen mit kognitiven Einschränkungen in die klinische Pflege (Akutgeriatrie)
  • Einführung von ethischen Fallbesprechungen auf den Intensivstationen
  • Vermeidung von Krankenhauseinweisungen aus der langzeitstationären Versorgung (Altenhilfe)
  • Modellstation/-wohnbereich: 
    Implementierung von BachelorabsolventInnen (B.Sc./BScN/B.A.) in der patienten-/klientennahen Versorgung der verschiedenen Sektoren
    Ziele und geplante Ergebnisse: 
    - Entwickeln von Vorschlägen zum Einsatz von BA-AbsolventInnen im Stations-/ Wohnbereichsalltag mit Aufgabenabgrenzungen 
    - Sensibilisierung der PflegemitarbeiterInnen auf Station/ auf dem Wohnbereich zum Thema EbN 
    - Nutzen von EbN für den Stations-/Wohnbereichsalltag im pflegerischen Team herausarbeiten

Advanced Nursing Practice in der Onkologie bedeutet für mich: sektorenübergreifende, ganzheitliche, und individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmte Pflege. Diese Pflege ist evidenzbasiert und auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basierend. Patienten- und Angehörigenedukation, Schnittstellenmanagement und ein problemloser Übertritt von der stationären in die ambulante Versorgung muss gewährleistet sein. Dies erhöht die Pflegequalität und den Nutzen für den Patienten. Neben der Pflege von Patienten im stationären Setting, bearbeite ich klinisch relevante Fragestellungen, Projektmanagement, interdisziplinäre Zusammenarbeit, Patienten- und Familienedukation und die fachliche Unterstützung der Stationsleitungen.

Mit meinem pflegewissenschaftlichem Studium möchte ich in Zukunft die Professionalisierung der Pflege unterstützen. An meiner Arbeit schätze ich vor allem die emotionale, physische und soziale Unterstützung die man Patienten und Angehörigen entgegenbringt, um sie auf dem Weg der Behandlung bestmöglich zu begleiten. Mittels Akademisierung soll der Patient und das pflegerische Personal langfristig profitieren.

Die Stabstelle stellt sich vor

Seit Juni 2018 ist die Stabstelle Pflegewissenschaft in der Sozialstiftung Bamberg sektorenübergreifend mit folgenden Zielen tätig:

  • Sicherung einer evidence-basierten Pflegepraxis und Förderung der Fachentwicklung im Pflegedienst durch die Verankerung von akademischem Pflegepersonal in den patientennahen Versorgungseinheiten der Sozialstiftung Bamberg
  • Aufbau von Instrumenten und Strukturen um evidence-basiertes Wissen weiterzuentwickeln, zu fördern und auszutauschen
  • Entwicklung von Strukturen um dauerhaft Projekte im Bereich Pflege- und Versorgungsforschung in den regionalen Einrichtungen anzuwenden
  • Einbindung der laufenden Studiengänge bzw. der Studierenden in die Mitarbeit bei (zukünftigen) Projekten

Die derzeitigen Tätigkeitsschwerpunkte sind:

  • Umsetzung von Evidence-based Nursing Pilotprojekten in der Sozialstiftung Bamberg
  • Evidence-based Nursing in der Fort-und Weiterbildung sowie Lehre
  • Entwicklung eines Karrieremodells inklusive der Darstellung der Laufbahnentwicklung im Pflegedienst
  • Koordination des Netzwerks akademisch ausgebildeten Pflegefachpersonals
  • Bekanntheitsgrad der Stabstelle Pflegewissenschaft steigern
  • Förderung, Koordination und Vernetzung der Sektoren im Bereich Pflegeentwicklung

Organisation und Team 

  • Auftraggeber: Michael Springs
  • Projektleitung Stabsstelle Pflegewissenschaft: Karin Horneber
  • Steuerungsgruppe: Frau Jutta Weigand, Herr Markus Graf und Herr Michael Springs
  • Kooperationspartner: Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg. Institut für Pflegewissenschaft und -praxis, Institutsvorstand Herr Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink, Abteilungsleitungen Nursing Development Center Frau Ass.- Prof. Dr. Irmela Gnass und Frau Ass.- Prof. Dr. Nadja Nestler

Noch Fragen?

Gerne helfen wir Ihnen weiter bei Fragen rund um die Pflegewissenschaft.

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